Ludwigsburg, 21.11.2015
Hervorragend haben sich unsere 3 Turn-Teams beim Landesfinale, zugleich Baden-Württemberg-Finale der Mannschaften im Gerätturnen geschlagen, das am vergangenen Wochenende in Ludwigsburg ausgetragen wurde.
Als erstes Team waren unsere Jüngsten, die E-Jugend gefordert. Die Mädchen begannen gewohnt souverän am Sprung, wurden jedoch durch die Entscheidung des Kampfgerichts, die Reckstange eine Stufe nach unten zu versetzen, verunsichert. Dies äußerte sich in einem Sturz und weiteren Unsicherheiten unserer Turnerinnen. An Balken und Boden konnten sie etwas Boden gut machen und landeten letzten Endes in einem sehr ausgeglichenen und stark besetzten Teilnehmerfeld mit nur 1,4 Punkten Rückstand auf die zweitplatzierte Mannschaft auf dem fünften Rang. Trainerin Alexandra Jetter lobte die Jüngsten für ihre durchweg guten Übungen.
Den 2. Wertungsdurchgang bestritt unsere C-Jugend-Mannschaft, die auf Augenhöhe mit den Siegerteams am Stufenbarren startete. Leider erwies sich der darauf folgende „Zitterbalken“ als solcher, was durch diverse Abstiege und Wackler zu einem nicht mehr aufholbaren Rückstand führte. Die darauf folgenden sehr guten Übungen am Boden und beim Sprung zeigten aber die Moral und das Potenzial, das in der Truppe steckt. Im Endergebnis stand somit ein guter 8.Gesamtrang zu Buche, mit sehr geringem Abstand auf die davor liegenden Teams.
Last but not least mussten sich unsere Turnerinnen der Offenen Klasse der Konkurrenz stellen. Sie waren mit dem Handicap angetreten, dass sich eine Turnerin 2 Wochen vor dem Finale eine FuĂźverletzung zugezogen hatte, was ihnen aber nicht anzumerken war.
Mit einer bärenstarken „Sprung“-Leistung begann das Team den Wettkampf und setzte diesen auch am Stufenbarren trotz etwas zweifelhafter Abzüge durch das Kampfgericht fort. Nach 45-minütiger Wartezeit ging es am Balken mit einigen Unsicherheiten weiter, was letztlich den Sieg auf Landesebene kostete. Am letzten Gerät, dem Boden, konnte dies mit der Höchstwertung aller Mannschaften teilweise kompensiert werden. Ein hervorragender 2. Platz beim Landesfinale und 3. Rang auf Baden-Württemberg-Ebene waren die verdiente Ausbeute.
Qualitätssiegel für Jugendförderung
Schwarzwälder-Bote, 05.11.2015, von Karina Eyrich
Albstadt-Ebingen. Sie alle sind Laien, die meisten SchĂĽlerinnen, und sie turnen in ihrer Freizeit. Gerade weil sie nicht unter professionellen Bedingungen trainieren, war das, was die Turnerinnen der STB-Turnschule dem Ehren-Vizepräsidenten des Internationalen Turnerbundes am Mittwoch Abend vorgefĂĽhrt haben, so besonders fĂĽr Koji Takizawa und seine Frau Tatsuko. Zusammen mit ihren Freunden Werner Fischer und Helmut Rogowski sowie zahlreichen „Familienmitgliedern“ des TSV Ebingen verfolgten sie in der Schlossberghalle, was Alice Schumacher und ihre Mitstreiter leisten.
Seit einem knappen Jahr leitet die Jura-Studentin – selbst eine der erfolgreichsten Turnerinnen in der Geschichte des TSV Ebingen – die Turnschule des Schwäbischen Turnerbundes (STB) in Ebingen. Wie eine Regelschule dĂĽrfe man sich diese freilich nicht vorstellen, erklärt Alice Schumacher. Die „Klassen“ seien Altersklassen, und Noten gebe es auch nicht.
Was also ist die STB-Turnschule? Der Begriff steht für ein Qualitätssiegel für qualifizierte Ausbildung im Wettkampfsport. Für Alice Schumacher und die anderen elf Übungsleiterinnen – Lisa Bitzer, Hannah Boss, Paula Heer, Alexandra Jetter, Evelyn Karsten, Beatrice Luft, Lena Maier, Michaela Schneider, Pamela Schumacher, Carolin Wacker und Florine Wörz – bedeutet das regelmäßige Fortbildungen beim STB und einen hohen Qualitätsanspruch. Die meisten Übungsleiter haben eine Lizenz, zwei darunter den B-Trainer- und drei den C-Trainer-Schein.
15 Stunden pro Woche in der Turnhalle
Die meisten von ihnen waren schon vor Verleihung des Qualitätssiegels Trainer beim TSV Ebingen, es seien aber auch neue hinzu gekommen, erklärt Alice Schumacher, die selbst rund 15 Stunden pro Woche in der Halle steht, am Wochenende ihre Schützlinge zu Wettkämpfen begleitet und zudem noch bürokratische Aufgaben hat: Wettkämpfe anmelden, Startgelder beantragen, Musik für Auftritte zusammenstellen – und dann gehört sie ja noch als Referentin für Wettkampfsport dem Vereinsrat an.
Wer die STB-Turnschule im TSV Ebingen besuchen wolle, mĂĽsse Vereinsmitglied sein, betont die Schulleiterin. Zusätzliche Kosten seien damit nicht verbunden. Dem TSV hat dieses Angebot – zusammen mit flankierenden MaĂźnahmen – allerdings einen Zuwachs an jungen Mitgliedern beschert, wie Helmut Wacker, Referent fĂĽr Verwaltung, berichtet. „Es kommen mehr Kinder, die Basis wird breiter, und so ist es leichter, Talente zu finden und gezielt zu fördern.“ Daran gelte es weiter zu arbeiten. Alice Schumacher freut sich auĂźerdem, dass auch wieder ein paar Jungen mitturnen – auch wenn es noch ein paar mehr werden dĂĽrften.
Auch die Schulleiterin ist sicher, dass die Einrichtung der STB Turnschule nicht ganz unschuldig daran ist, dass die Turnerinnen im TSV auf dem aufsteigenden Ast sind. Vor dem Auftritt vor Koji Takizawa jedoch hatte sie schon etwas Bauchgrimmen, wie sie bekennt. Immerhin gehört der Japaner seit Jahrzehnten zu den international kompetentesten und führenden Sportfunktionären, vor allem im Bereich Turnen, und ist dementsprechend höchste Qualität gewohnt.
Die Sorge der engagierten Trainerin war jedoch unberechtigt: Ihre SchĂĽtzlinge haben an den Geräten und auf dem Boden sowie als „Die TurnhĂĽhner“ mit anspruchs- und humorvollem Programm „Im HĂĽhnerstall geht’s rund“ geglänzt – und das Ehepaar Takizawa „ziemlich begeistert“, wie hinterher zu vernehmen war. Ob es eine kĂĽnftige Deutsche, Europa- oder Weltmeisterin gesehen hat? An vielversprechenden Talenten mangelt es in der STB Turnschule jedenfalls nicht. Und noch weniger an hervorragendem Personal, wie Helmut Wacker betont: „Dass das Geräteturnen im TSV auf dem aufsteigenden Ast ist, hat vor allem einen Grund – und der heiĂźt: Alice Schumacher. Ihr Engagement und ihre Art, mit Kindern und Jugendlichen umzugehen, begeistern diese – und deren Eltern.“
Schwarzwälder-Bote, 03.11.2015
Freunde fürs Leben: Werner Fischer, Tatsuko und Koji Takizawa sowie Helmut Rogowski vor dem Glasbild von Fritz Wagner. Foto: Schwarzwälder-Bote
Von Karina Eyrich
Albstadt-Ebingen.
Dass Hartmut Rall, Vorsitzender des TSV Ebingen, gestern Geburtstag hatte, war eine schöne Zugabe für den Empfang bei Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, dessen Anlass freilich ein anderesJubiläum war: eine internationale Männerfreundschaft.
„Es war einmal…“ – so fängt fĂĽr Werner Fischer eine märchenhafte Geschichte an, die zu Weihnachten 1965 begann. Helmut Rogowski, Student an der Sporthochschule Köln und Mitglied im TSV Ebingen, hatte damals seinen Vorsitzenden angerufen, weil seine japanischen Kommilitonen mal ein richtig deutsches Weihnachtsfest erleben wollten, was sie bei den Familien Schlagenhauf, Faigle, Dengle und eben bei Familie Werner Fischer dann auch taten.
Dass daraus eine so lange, so enge und für den TSV Ebingen sowie für die Sportstadt Albstadt eine so fruchtbare Freundschaft erwachsen sollte, das sei bewundernswert, betonte Hartmut Rall gestern – und vorbildlich, wie Klaus Konzelmann kommentierte, ehe er Koji und Tatsuko Takizawa beschenkte und ihnen dafür dankte, dass sie eigens von der Kunstturn-Weltmeisterschaft in Glasgow nach Albstadt gekommen waren.
Dort hat der Ehren-Vizepräsident des Internationalen Turnerbundes verfolgt, wie die japanischen Turner den ersten Platz mit der Mannschaft und zahlreiche weitere Medaillenränge in den Einzel-Wettkämpfen erobert haben.
Dass die Turner aus dem Land der aufgehenden Sonne diesen Sport dominieren, haben sie auch in Albstadt schon oft gezeigt: Werner Fischer erinnerte an drei Schauturnen nach der WM 1966 – in Berlin, München und Albstadt, damals der Startschuss für das Landesturnfest 1967, an das ein kunstvolles Glasfenster von Fritz Wagner im Treppenhaus des Rathauses erinnert.
Hartmut Rall schwärmte indes von den Darbietungen der japanischen Turner bei den Galas 2007 – zusammen mit dem damals frischgebackenen Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen – und 2011, als Takizawa, Professor und Rektor der Nittaidai-Universität Tokio, dem TSV zum 150. Jubiläum ein ganz besonderes Geschenk machte und viele seiner besten Sportler mit nach Albstadt brachte. Auch gestern sprachen alle von dem unvergesslichen Abend.
Dass Koji und Tatsuko Takizawas erster Sohn – 1971 in Albstadt geboren – „Itsuya“, der Deutsche, heiĂźt, ist nur eines von vielen Bändern, das diese Freundschaft zusammenhält. Sie zu feiern, hat Helmut Rogowski, Werner Fischer, das Ehepaar Takizawa und viele Mitglieder des TSV Ebingen nicht nur gestern zusammen gebracht: Heute werden sie sich gemeinsam in der Schlossberghalle ansehen, was die jungen TSV-Talente können – und danach im Brauhaus Zollernalb feiern. Auch wenn nicht Weihnachten ist. „Albstadt ist meine zweite Heimat“, das musste Koji Takizawa nicht eigens betonen. „Es ist eine ganz groĂźe Ehre, wieder mal hier zu sein. Und ich freue mich, dass wir jetzt, noch mehr als frĂĽher, freundschaftliche Kontakte pflegen“: Ein Studentenaustausch mit der Nittaidai-Universität ist im Gange – und Konzelmann versprach, dass die Stadt ihn gerne unterstĂĽtzen wird.
Riedlingen, 24.10.2015
In allen 4 Altersklassen qualifizierten sich die angetretenen TSV Turn-Teams fĂĽr das Landesfinale am 21.11. in Ludwigsburg.
In der ersten Staffel waren die beiden E-Jugend- und die C-Jugend-Mannschaft gegen zahlreiche Mannschaften, die sich auf Gauebene fĂĽr das Regiofinale qualifiziert hatten, an der Reihe.
Das E1-Team lies alle anderen Mannschaften mit deutlichem Abstand hinter sich und belegte sauverän den 1. Rang. Auch die E2-Mannschaft, die durchweg mit Mädchen des jüngeren Jahrgangs angetreten war, wusste zu überzeugen und belegte einen guten 8. Platz.
Die Turnerinnen der C-Jugend hatten gleichfalls eine guten Tag erwischt. Allerdings hatten sie den krankheits-bedingten Ausfall einer Turnerin zu verkraften. Sie schlugen sich dennoch hervorragend und konnten mit dem 2. Platz ĂĽberzeugen.
Den 2. Wettkampfdurchgang bestritten fĂĽr den TSV die D-Jugend und die Mannschaft der Offenen Klasse.
Auch hier gabe es wieder 2 Podestplätze: das Team der D-Jugend, ebenfalls nur aus 4 Turnerinnen bestehend überzeugte mit sehr konstanter Leistung über alle Turnerinnen hinweg. Der Lohn war ein im Vorfeld nicht unbedingt erwarteter dritter Gesamtrang und die verdiente Qualifikation zum Landesentscheid. Allen qualifizierten Teams ist somit ein Platz unter den 12 besten Mannschaften sicher.
Die Mannschaft der Offenen Klasse, von Beginn an als Favorit ins Rennen gegangen, baute ihren Punktevorsprung von Gerät zu Gerät aus.
Das äuĂźerte sich letztlich in einem riesigen Vorsprung auf die restlichen, platzierten Teams. In dieser Form geht der Sieg beim Landesfinale nur ĂĽber die Ebinger „Offene Klasse“.